Lange Tradition
Das Caritas Altenheim „St. Raphael“ in Bad Fredeburg, am Rande des Rothaargebirges, ist die älteste Einrichtung des damaligen Vereins für Caritasheime des Erzbistums Paderborn e.V.
Gründung durch Schenkung
Im Dezember 1951 stellte Fräulein Doktor Blijdenstein dem Verein für Caritasheime ein Grundstück in Fredeburg als Bauland zur Verfügung. Oberhalb der Kirche gelegen, sollte darauf ein Caritas-Heim errichtet werden. Fräulein Doktor Blijdenstein war eine angesehene und sozial engagierte Persönlichkeit. Sie wünschte sich, dass in diesem Haus ältere Heimatvertriebene und Flüchtlinge aus den Ostgebieten Deutschlands eine neue Heimat finden. Zusätzlich schenkte sie dem Verein eine Waldfläche in der Größe von 19 Morgen. Im Januar 1952 fasste der Vereinsvorstand den Beschluss zum Bau des Altenheimes.
Die ersten Bewohnerinnen und Bewohner
Nach gut einjähriger Bauzeit zog am 17. Dezember 1953 der erste Heimbewohner, Herr Direktor i.R. Hubert Rauterkus ein, der beinahe 19 Jahre als Hausgeistlicher wirkte. Wenige Tage später, am 21. Dezember 1953, trafen 33 Bewohnerinnen und Bewohner in Fredeburg ein, die bis dahin im Heim in Schloss Körtlinghausen, mehr oder weniger notdürftig, untergebracht worden waren. Zusätzlich wurden Bewohner des Altenheimes aus Bigge aufgenommen. Zeitgleich mit den Senioren bezogen die Caritasschwestern ihr neues Quartier, die sich bereits zuvor um die Bewohner in Körtlinghausen und Bigge gekümmert hatten.
Weitere Entwicklung
Am 24. Mai 1954 nahm Kardinal Jaeger dieoffizielle Einweihung des Raphaels-Heimes vor. Nach einer Erweiterung der Einrichtung im Jahre 1965 verfügte das Haus über 56 Einzelzimmer, 18 Doppelzimmer und ein 3-Bett-Zimmer. 1965 erfolgte außerdem die Neubauabnahme des „Personal-Wohnhauses“, 1968 und 1969 wurde die Kapelle erweitert. 1973 erfolgten weitere Umbaumaßnahmen unter anderem die Ausstattung von Bewohnerzimmern mit Sanitäranlagen. Nach weiteren Umbaumaßnahmen verfügte das Haus von 1979 bis 2006 über 80 Pflegeplätze.
Das Seniorencentrum St. Raphael
Im Jahr 2000 gab es erste Bestrebungen des Trägers, den Standort in der Schützenstraße auf seine „Zukunftstauglichkeit“ hin zu überprüfen. Das dritte Jahrtausend war angebrochen und Mehrbettzimmer, teilweise ohne geeignete Sanitäranlagen, waren weniger gefragt. Die Vermietungsprobleme der Zimmer wurden immer drängender und die Belegungszahlen brachen langsam ein, sodass dringender Handlungsbedarf bestand. Der Träger, die Caritas Altenhilfe gGmbH im Unternehmensverbund der Caritas Wohn- und Werkstätten im ErzbistumPaderborn e.V., stellte sich die strategisch wichtige Frage, ob man mit einer Kernsanierung den steigenden Anforderungen begegnen könne. Nach kritischer Abwägung, nicht zuletzt ob der steilen Zufahrt mit Rettungsfahrzeugen zur Schützenstraße, schlug die Geburtsstunde zur Planung eines Neubaus mit einem Finanzvolumen von 7 Millionen Euro. Mit dem ersten Spatenstich am 1. September 2004 wurde der Plan zur Errichtung eines Ersatzneubaus an der Altenilper Straße in die Realität umgesetzt und knapp 11 Monate später, am 29.Juli 2005, wehte auch schon der Richtkranz über der neuen Einrichtung. Der reibungslose Umzug geschah schließlich am 8. Juni 2006 und die feierliche Einweihung durch Weihbischof Manfred Grothe fand am 29.September 2006 statt. Seitdem wohnen im zwischenzeitlich umbenannten Seniorencentrum St. Raphael 81 pflegebedürftige Menschen, überwiegend in Einzelzimmern, mit eigenem Bad.
Der Hl. Raphael
Der Helige Raphael ist der Patron der Pilger und Schiffer, der Bergknappen, Pestkranken, Blinden und Ärzte. Er gilt als Schutzengel und zählt zu den vier Nothelfern.
Seine Figur ist eng mit der des Hl. Tobias verknüpft, den er auf seiner Reise begleitet und schützt und dessen Vater Tobit er von der Blindheit heilte.